Mag sein, Sie hatten in der Ihnen gänzlich unbekannten Stadt einen unvorhergesehenen Zwischenaufenthalt – sagen wir wegen eines Motorschadens. Erst am Folgemorgen konnten Sie Ihren Wagen aus der Werkstatt holen. Um sich die Wartezeit zu verkürzen, erwarben Sie für die abendliche Vorstellung im örtlichen Stadttheater eine Karte und gerieten in eine Aufführung, die Sie nicht allein das Malheur mit Ihrem Fahrzeug vergessen ließ. Vielmehr erschlossen sich Ihnen völlig neue Perspektiven. Sie hätten daher gern Näheres über das Haus und die darin arbeitenden Menschen erfahren. Doch der nächste Morgen drängte zum Aufbruch. Ihr Termin war unaufschiebbar. Immerhin nahmen Sie sich vor, den Ort Ihres Zwangsaufenthalts in nicht ganz ferner Zukunft aus freien Stücken anzusteuern. Und selbstredend das dortige Theater erneut zu besuchen.
Vorsätze wie diese, da geht es uns Machern von STAGETICKER ähnlich wie Ihnen, geraten allzu bald ins Hintertreffen. Um sie dennoch in die Tat umzusetzen, braucht es einen starken Impuls. Wenn eines unserer Theaterporträts Ihnen diesen vermittelt, ist unser Ziel erreicht. Erfahren Sie über das jeweilige „Theater des Monats“ Wesentliches zur Geschichte und aktuellen Situation des Hauses. Genug hoffentlich, um sich tatsächlich dorthin aufzumachen.
Voraussehbar wird Ihnen ein Problem nicht erspart bleiben. Ob nun in dieser oder jener Stadt und selbst in den meisten Metropolen jedenfalls Mitteleuropas. Wenn Sie nach der Vorstellung – in aller Regel ist es dann 22.00 Uhr oder später – noch ein erträgliches Restaurant finden, dessen Küche Ihrer harrt, gratulieren wir Ihnen wie zu einem passablen Lotteriegewinn. Ein an einem Haus mit kontinentaler Reputation gastierender Sänger riet auf die Frage, wo denn in jener Großstadt mit internationalem Flair im Anschluss an die Aufführung noch zu speisen sei, vollen Ernstes zur Filiale eines bayerischen Brauhauses. Nota bene weit nordöstlich des Weißwurstäquators.
Angesichts solcher Malaise wird STAGETICKER nimmermüde recherchierend, Sie in Reiseberichten über mindestens annehmbare Einkehrmöglichkeiten auf dem Laufenden halten. Dies, einschließlich anderem Wissenswerten aus dem Umfeld des Theaterbesuchs. Etwa der sich als Nahverkehrsmittel in die Oper empfehlenden Seilbahn oder dem wenig frequentierten, aber bemerkenswerten Museum, das nur auf Entdeckerinnen und Entdecker wie Sie wartet. STAGETICKER folgt daher entschieden der Brechtschen Maßgabe: „Man lebt für das Extra.“
Herzlich
Ihre Redaktion